Gewalt und Widerstand– historische Einblicke in queere (Über-)Lebensbedingungen:
Die Geschichte von homosexuellen, lesbischen und queeren Lebens- und Liebensweisen in der Moderne ist geprägt von Unterdrückung, Verfolgung, Diskriminierung, Ausschluss – bis hin zu Hinrichtungen in totalitären Regimen. Die gesellschaftspolitischen Erfolge der Kämpfe um Gleichberechtigung und Anerkennung in den letzten Jahrzehnten und die zunehmende Akzeptanz ‚andersartiger‘ Identitäten und Sexualitäten in (West-) Europa überschreiben jene Geschichte und vulnerablen Biographien. Die Selbstverständlichung bedeutet, dass es heute tendenziell immer weniger Bewusstsein und Wissen über die Schicksale von Betroffenen gibt, und zwar von Seiten der Mehrheitsgesellschaft ebenso wie von nicht heteronormativen Politik- und Lebenskulturen. Dabei unterschlagen wird, wie prekär es Einzelnen oft heute noch geht und wie schnell die Errungenschaften durch den wachsenden Autoritarismus auch wieder infrage gestellt werden können. In dem Zusammenhang ist es deshalb auch wichtig von historisch gelungenen – oft vergessenen – kollektiven feministischen Erfahrungen zu berichten. Die Veranstaltungsreihe, die paradigmatisch von Geschichte und Geschichten erzählt, will insgesamt das Schreckliche und Geglücktes in Erinnerung zu rufen...
Reihe Gewalt und Widerstand wird unterstützt durch:
10. März 2024 ab 10 Uhr
BRUNCH mit Film-Matinée:
Anlässlich des internationalen Frauentags.
verliebt, verzopft, verwegen.
Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre.
Ein Tabu. Eine historische und visuelle Leerstelle. Eine queere Doku aus Österreich
Regie: Katharina Lampert/Cordula Thym, 2009; sixpackfilm – 64 Min.
Gesprächsmoderation: Birge Krondorfer
Film beginnt um 11.30 Uhr...
Eintritt frei!
Buchpräsentation 14. März 2024
Abendessen ab 19 Uhr - Beginn 20 Uhr
Eintritt frei!
Als homosexuell verfolgt.
Wiener Schicksale aus der NS-Zeit
Eine strafrechtliche Verfolgung wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen gab es nicht nur in der NS-Zeit, sie fand auch davor und danach statt. Erst 2002 wurde das letzte Gesetz abgeschafft, das schwule Männer bestrafte.
Die NS-Zeit war aber der Höhepunkt der Verfolgung, sowohl der Zahl nach als auch was die Folgen für die Beschuldigten betraf, die bis zu einer Einweisung in ein Konzentrationslager oder die Verhängung der Todesstrafe reichen konnten.
Der Historiker Andreas Brunner, Co-Leiter von QWIEN, präsentiert in seiner aktuellen Publikation „Als homosexuell verfolgt“ mehr als 60 Lebensgeschichten von queeren Menschen in den Jahren 1938 bis 1945. Einige ausgewählte Schicksale wird er im YellaYella! vorstellen.
Lesung Jürgen Pettinger
21. März 2024 Abendessen ab 19 Uhr - Beginn 20 Uhr
Eintritt frei!
Büchertisch von Seeseiten Buchhandlung
DOROTHEA
Queere Heldin unterm Hakenkreuz
Als bekannte Schauspielerin, die ihre jüdische Freundin in Wien jahrelang vor den Nazis versteckte, riskierte sie alles. Jürgen Pettinger rekonstruiert die Geschichte einer queeren Heldin.
Die berühmte Schauspielerin Dorothea Neff (1903–1986) nahm ab 1940 ihre jüdische Freundin Lilli Wolff als U-Boot in ihrer Wohnung auf. Mit viel Mut, Opferbereitschaft und List gelang die Geheimhaltung. Aber 1944 musste Lilli mit einem Tumor in der Brust ins Krankenhaus. Wie sollte sie operiert werden, ohne aufzufliegen?
Jürgen Pettinger rollt den Fall neu auf, spürt in den Dokumenten und von ihm wiederentdeckten Tonaufnahmen der Beziehung der beiden Frauen nach und zeigt, dass queere Aktivist:innen von heute auf den Schultern der queeren Held:innen von damals stehen.
Jürgen Pettinger
geboren 1976 in Linz, hat Wirtschaft & Management in Innsbruck studiert und als Redakteur und Moderator von Tirol heute im ORF- Landesstudio Tirol gearbeitet. 2012 wechselte er ins ORF-Zentrum Wien. Er moderiert die ZIB18, die ZIB Flashes, ZIB Nacht und gestaltet regelmäßig TV- und Radio-Reportagen. Für das Ö1-Radiofeature Mit einem Warmen kein Pardon. Der Fall Franz Doms wurde er mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis und dem deutschen dokKa-Preis geehrt.
Lesung Zoltán Lesi
18. April 2024 Abendessen ab 19 Uhr - Beginn 20 Uhr
Eintritt frei!
IN FRAUENKLEIDUNG
...eine literarisch-lyrische Grenzerfahrung und Auseinandersetzung mit dem sozialen und biologischen Geschlecht.
Der Gedichtband ‚In Frauenkleidung‘ (a. d. Ungarischen von Nóra Keszerice, Edition Mosaik) verfolgt den Lebensweg intergeschlechtlicher Sportlerinnen zu Beginn der 30er-Jahre. In Kombination von nüchterner, intensiver Sprache mit historischen Fotografien und Zeitungs-ausschnitten entsteht eine Detektivgeschichte der besonderen Art.
In den präzisen dargestellten Figuren und ihre sehr unterschiedlichen Biografien treten – durch den Blick aus der historischen Distanz geschärft – auch unsere eigenen widersprüchlichen Geschlechterrollen hervor. Das Buch erschien in polnischen, slowakischen, französischen Übersetzungen und wurde als einer der schönsten Bücher Österreichs nominiert.
Zoltán Lesi
geboren 1982 in Ungarn, veröffentlichte drei Gedichtbände sowie das Kinderbuch Karton und Matild, übersetzt deutschsprachige Literatur und ermöglicht den Literaturaustausch zwischen österreichischen und ungarischen Autoren. Als Abschluss seines Aufenthaltsstipendiums in Stuttgart erscheint in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude 2019 sein erstes deutschsprachiges Buch ‚In Frauenkleidung‘ in der edition mosaik.
Matinée am Sonntag, 21. April 2024
Brunch ab 10:00 - Vortrag beginnt um 11:30
Angela Schwarz:
"Weil draufsteht, was drin ist"
Queeres Leben in den 90iger Jahren aus der Sicht einer Bewohnerin der Rosa Lila Villa.
Mit Angela Schwarz, seit 1989 ehrenamtlich aktiv in der Wiener LGBTIQ-Bewegung, von 1998 bis 2019 Mitarbeiterin der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen.
Moderation: Birge Krondorfer
ESC Finale Malmö 2024
am Sa 11. Mai ab 19:30 Uhr im YellaYella!
Toast, Snacks & Drinks,
show starts at 21pm